Double Dragon Revive – Gamescom Hands-on

Double Dragon Revive – Hands-on-Review von der gamescom 2025

Kurzfazit: Double Dragon Revive trifft im Hands-on genau die Balance aus respektvollem Serien‑Erbe und moderner Prügel-Inszenierung. Die Demo spielte sich druckvoll, lesbar und angenehm taktisch – mit mehr Tiefe als ein Nostalgie‑Trip, aber ohne die Zugänglichkeit zu opfern.

Kontext und Ansatz

Hinter verschlossenen Türen zeigte sich ein Spiel, das den klassischen Belt‑Scroll‑Fluss beibehält, ihn aber mit klarer 3D‑Raumtiefe und einem System aus Kontern, Würfen und situativen Finishern anreichert. Der Ton ist bewusst pulpig: Straßengangs, ikonische Widersacher, greifbare Motive – alles eingebettet in knackig inszenierte Stages. Dieses Selbstbewusstsein ist spürbar: Statt sich in Reverenz zu verlieren, setzt Revive auf handfeste Spielbarkeit.

Kampfgefühl: Von „Button‑Mashing“ zu Entscheidungen

  • Kern bleibt das seitwärts scrollende Vorankommen mit Crowd‑Management.
  • Neu ist, wie stark Timing und Positionierung zählen: Kurze Konterfenster belohnen saubere Reads, das Greifsystem öffnet Würfe in Gegnergruppen oder gegen die Umgebung, Finisher setzen Ausrufezeichen statt Dauerfeuer.
  • Eine Komboleiste (mit „Drachen“-Flair) beschleunigt das Tempo, ohne zu überladen. Trefferqualität, nicht nur -quantität, bestimmt den Output.
  • Vertikale Akzente – etwa Sprung‑Launchers und Luft‑Finishers – geben brenzligen Ecken Struktur und verhindern, dass das Geschehen im Gerangel versumpft.

Im Zusammenspiel entsteht ein Rhythmus aus Druckphasen und kurzen Atempausen zum Repositionieren. Für Einsteiger funktioniert’s sofort; wer tiefer eintaucht, entdeckt Routen, die Begegnungen spürbar effizienter lösen.

Umweltinteraktionen und Stage‑Gimmicks

Die Areale sind nicht nur Kulisse, sondern Werkzeugkiste: Kanten für Ring‑Outs, Wände für Banden, Fässer als Impulsgeber. Entscheidend ist, dass die Lesbarkeit stimmt. Die Demo hielt Effekte und Partikel in Schach, Treffer fühlten sich satt an, und die Kameraführung blieb verlässlich – ein wichtiger Unterschied zu manch hektischem Genrevertreter.

Koop: Das Herz schlägt im Duett

Zu zweit entfaltet Revive seinen Reiz besonders stark. Rollenverteilung – einer hält die Front, der andere fischt Flanken oder setzt Würfe – ergibt sich organisch. Der Koop steigert nicht nur den Schaden, sondern die Kontrolle über den Raum. Wichtig: Das System bleibt auch dann lesbar, wenn beide gleichzeitig Kombos ziehen.

Gegner, Bosse, Progression

Regelmäßige Wechsel aus Mob‑Packs, Werkzeug‑Gegnern (mit Reichweite oder Schild) und Mini‑Eliten sorgen für variiertes Crowd‑Management. Bosskämpfe setzen auf Muster, die man lesen und bestrafen kann – mit einer klaren „Lerneffekt“-Kurve statt Hitpoint‑Schwämmen. Der Nostalgie‑Faktor klassischer Fieslinge sitzt, doch die Kämpfe tragen sich spielmechanisch, nicht nur über Wiedersehenseffekte.

Technik und Präsentation

  • Stilisiertes 3D mit Cel‑Shading‑Anleihen: klare Silhouetten, kräftige Konturen, farbige Kontraste.
  • Stabile Bildrate und straffe Animationen erzeugen ein direktes Treffer‑Feedback.
  • Sounddesign unterstützt den Punch – Schläge, Würfe und Finisher erhalten markante Akzente, ohne das Ohr zu ermüden.

Das Ergebnis ist eine moderne Arcade‑Anmutung: stylish genug für 2025, rau genug für Double‑Dragon.

Lernkurve und Zugänglichkeit

  • Schnell erlernbar: Leichte Kombos und eindeutige Prompts holen Neulinge ab.
  • Meisterbar: Engere Konterfenster, Wegoptimierung durch die Arena und Komboverlängerungen belohnen Übung.
  • Checkpoints und Stage‑Struktur verhindern Frustspitzen, ohne die Herausforderung zu kappen.

Mögliche Baustellen zum Launch

  • Balance von Konterfenstern: Ein paar Frames zu großzügig, und das Meta kippt in „Parry‑Spam“; zu eng, und Einsteiger verlieren den Flow.
  • Waffen‑Dominanz: Manche Pickups könnten Räume zu sehr diktieren – hier entscheidet die Feinabstimmung.
  • Begegnungsvielfalt: Die Stärken des Systems brauchen neue Mischungen bis ins Endgame hinein, sonst droht Routine.

Pro & Contra

Pro

  • Präzises, wuchtiges Kampfsystem mit sinnvoller Modernisierung
  • Umweltinteraktionen und Stage‑Gimmicks erhöhen Entscheidungsdichte
  • Starke Lesbarkeit, klare Silhouetten, satter Punch im Audio
  • Koop steigert Kontrolle und Spielfreude spürbar

Contra

  • Balance hängt an Details (Konterfenster, Waffen, Boss‑Armor)
  • Risiko von Wiederholungen, wenn Encounter‑Synergien später nicht nachlegen
  • Feintuning der Kamera bei diagonalen Drucksituationen noch ausbaufähig

Fazit

Double Dragon Revive fühlt sich im Hands‑on an wie das Comeback, das die Reihe verdient: nicht museal, sondern lebendig. Die Mischung aus klassischem Scroll‑Flow und modernen Entscheidungswerkzeugen macht Kämpfe lesbar, variabel und – vor allem – befriedigend. Wenn das Team die Encounter‑Mixtur über die Kampagne hinweg frisch hält und die Balance an den richtigen Schrauben feinjustiert, könnte Revive mehr sein als Nostalgiepflege: ein neues Referenz‑Beat’em‑Up für Couch‑Koop und Solo‑Runs gleichermaßen.

Wertungstendenz: Sehr gut (vorläufig) – mit Blick auf Balance‑Feinschliff und Endgame‑Varianz.

Release

Der offizielle Veröffentlichungstermin für „Double Dragon Revive“ ist der 23. Oktober 2025.
Die physischen Versionen, einschließlich der Limited und Deluxe Editions, werden für Nintendo Switch, PlayStation 5 und Xbox Series X|S erhältlich sein.
Digital wird das Spiel auf denselben Konsolen sowie zusätzlich auf der PlayStation 4, Xbox One und für den PC über Steam und den Epic Games Store zum Download bereitstehen.

Double Dragon Revive – Gamescom Hands-on

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