Alone in the Dark: Eine Neuauflage voller Lichtblicke und Schattenseiten

Ein legendäres Erbe:
Die Neuauflage von Alone in the Dark tritt in große Fußstapfen. Als Begründer des Survival-Horror-Genres hat das Original von 1992 die Grundlage für Spiele wie Resident Evil und Silent Hill gelegt. Doch während diese Reihen über die Jahre immer erfolgreicher wurden, geriet Alone in the Dark in Vergessenheit, insbesondere nach den enttäuschenden Ablegern von 2008 und 2015. THQ Nordic hat sich nun der Aufgabe angenommen, die Serie neu zu beleben, und versucht dabei, den Spagat zwischen Nostalgie und Moderne zu meistern.

Atmosphärische Erzählung mit starkem Setting:
Das Spiel beginnt vielversprechend mit einer düsteren Autofahrt durch die Sümpfe des amerikanischen Südwestens in den 1920er Jahren. Die Hauptfiguren Emily Hartwood und Edward Carnby, gespielt von Jodie Comer und David Harbour, werden sofort eingeführt. Die Geschichte rund um das geheimnisvolle Derceto Manor und die Suche nach Emilys Onkel Jeremy entfaltet sich in einem stimmungsvollen Detektiv-Thriller, der die Atmosphäre der 1920er Jahre mit einem jazzlastigen Soundtrack unterstreicht.

Das Setting ist eine der größten Stärken des Spiels. Derceto Manor und die verschiedenen Schauplätze, die sich im Laufe des Spiels entfalten, sind hervorragend gestaltet und erzeugen eine unheimliche, bedrückende Stimmung. Immer wieder verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Albtraum, was zu einigen wirklich beeindruckenden Momenten führt.

Detektivarbeit und Rätsel im Vordergrund:
Die Rätsel im Spiel sind anspruchsvoll und gut durchdacht. Spieler*innen müssen Kombinationen für Safes finden, Gegenstände in der richtigen Reihenfolge anordnen und allerlei Hinweise entschlüsseln, um weiterzukommen. Die Erkundung des Hauses und die Entdeckung der vielen Geheimnisse sorgen für ein echtes Detektiv-Feeling. Die Einbindung von übernatürlichen Elementen, wie Voodoo-Praktiken, verstärkt die unheimliche Atmosphäre und macht die Rätsel noch spannender.

Action-Passagen als Schwachpunkt:
Leider zeigt sich, dass das Spiel bei den Action-Passagen deutlich schwächelt. Das Gunplay wirkt schwammig und wenig befriedigend, und die Nahkämpfe fühlen sich klobig an. Die Gegner, die sich hauptsächlich in Form von Zombies, Blutegeln und Dämonen-Fledermäusen zeigen, sind zudem wenig abwechslungsreich und lassen die nötige Bedrohlichkeit vermissen. Im Vergleich zu Genre-Konkurrenten wie dem Dead Space Remake oder der Resident Evil 4 Neuauflage fällt Alone in the Dark hier stark ab.

Fazit:
Alone in the Dark schafft es, eine spannende und atmosphärische Geschichte zu erzählen, die von einem tollen Setting und starken Hauptfiguren getragen wird. Die Rätsel und die Erkundung von Derceto Manor sind gelungen und machen das Spiel zu einem ansprechenden Detektiv-Horror-Erlebnis. Leider mindern die schwachen Action-Passagen und technischen Probleme den Gesamteindruck erheblich. Fans von Grusel-Rätseln mit einem Faible für die 1920er Jahre könnten dennoch Gefallen an der Neuauflage finden, während Spieler*innen, die eine actionreiche Alternative zu Dead Space oder Resident Evil suchen, eher enttäuscht sein werden.

Euer
Tobi

Alone in the Dark: Eine Neuauflage voller Lichtblicke und Schattenseiten

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